Knoten am Samenstrang

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HorseD
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Knoten am Samenstrang

Beitrag von HorseD »

Hallo Herr Petsch!
Bin auf Zufall auf Ihre sehr informative Homepage geraten und hoffe Sie können uns weiterhelfen. Mein Mann ist seit 10 Jahren sterilisiert.
Er spürt in seinem Hoden seit kurzem einen kleinen Knoten, zuerst dachte er dies käme vom in letzter Zeit exzessiven Radfahren und ist noch immer der Meinung, darum geht er auch nicht zum Arzt... Ich habe mir das gestern selber angesehen. Es fühlt sich an wie eine ganz kleine Erbse, ist aber steinhart, Schmerzen hat er keine. Nur das komische ist, diese "Erbse" liegt meiner Meinung direkt am Samenstrang, denn fühlt sich an wie ein hartes "Kabel" und nach der "Erbse" geht das "Kabel" ohne Unterbrechung weiter! Kann u. U. wieder eine neuerliche Fruchtbarkeit die Folge sein, hab da was im Internet gefunden. Dies wäre nämlich überaus blöd, denn wir haben bereits Kinder und die Familienplanung ist mit Sicherheit abgeschlossen! Vielleicht können Sie uns einen Tipp geben, vor allem dass ich auch meinen Mann bewegen kann zum Arzt zu gehen, bzw. ist eine neuerliche Sterilisation notwendig? Wurde die erste falsch gemacht damals wurde laut meinen Mann nur der Samenleiter unterbrochen und abgebunden, nichts verödet wie heutzutage es bei einem Bekannten gemacht wurde?
mfG
Denise R.
Dr. Petsch
Beiträge:57
Registriert:Di 29. Jul 2014, 07:09

Re: Knoten am Samenstrang

Beitrag von Dr. Petsch »

Hallo Denise
Danke für diesen guten Beitrag - wird sicherlich viele andere auch interessieren.
Das was sie da im Samenstrang tasten nennt man auch ein Spermgranulom oder Vasektomiegranulom.
Es bildet sich wenn bei der Vasektomie der hodenseitige Sameleiterstumpf nicht wirklich dicht verschlossen wurde bzw. wenn der Verschluß sich wieder öffnet. Schlimm ist das nicht, manche Operateure machen das sogar extra genau so damit der 'Druck' im hodenseitigen Stumpf niedriger ist - denn manche Patienten haben auch Probleme mit dem 'Druckgefühl' und das geht damit weg. Falls es doch nochmal zu einem Kinderwunsch kommt und der Patienten die Vasektomie rückgängig machen lassen will - diese sog. Refertilisierung mache ich ja jeden Tag, ist mein Spezialgebiet - so ist es von der Prognose für die Refertilisierung sehr günstig wenn ein Spermgranulom vorhanden ist.
Nun zu Ihrer Frage bezüglich der sog. 'spontanen Rekanalisierung' - so nennt man es nämlich wenn die Samenleiterenden von selbst wieder zusammenwachsen und der Patient plötzlich wieder fruchtbar ist.
Tatsächlich gibt es (sehr sehr selten) solche Fälle und es ist auch so das wohl ein Spermgranulom die spontane Rekanalisierung begünstigt, jedenfalls wenn die Samenleiterenden sehr nahe beieinander liegen also wenn keine Lücke vorhanden ist. Um sicher zu gehen könnten Sie ja erstmal ein Spermiogramm machen lassen.
Also das 'Risiko' einer wiedereintretenden Fruchtbarkeit ist durch das Spermgranulom etwas erhöht aber weiterhin sehr gering. Ich kann auch keine generelle Empfehlung aussprechen so ein Vasektomiegranulom entfernen zu lassen da das Risiko wie gesagt sehr gering ist.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen natürlich auch persönlich in meiner Praxis zur Verfügung,
mit beste Grüssen
Ihr
Martin Petsch
Dr.med. Martin Petsch
Spezialist für
Andrologie - Mikrochirurgie - Urologie
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