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Azoospermie

Verfasst: Di 19. Mai 2015, 05:44
von kinderwunsch123
Hallo Herr Dr. Petsch,

ich bin Mitte 30 und leide wohl schon seit meiner Kindheit an einer Azoospermie (vermutlich wegen einer Leistenbruch-OP). Mehrere Andrologen haben beim Tasten auch nur sehr schwer einen Samenleiter erahnen können. Letztes Jahr wurde daraufhin wegen einer Kinderwunschbehandlung eine Hodenbiopsie (TESE) vorgenommen mit sehr gutem Erfolg. Leider hat der Erfolg bisher nicht auf den Kinderwunsch ausgestrahlt. Daher nun meine Frage, ob eine OP bei Ihnen den erwünschten Erfolg einer Refertilisierung bringen kann oder ob Sie davon abraten?

Re: Azoospermie

Verfasst: Mi 20. Mai 2015, 10:20
von Dr. Petsch
Hallo Guten Tag kinderwunsch123
Danke für Ihre Anfrage.
Bei Patienten mit sogenannter primärer Azoospermie (dass heisst Sie hatten niemals Samenzellen im Samenerguß oder wissen es nicht - es gibt jedenfalls keinen Hinweis darauf dass Sie mal fruchtbar waren wie z.B. Kinder oder eine positive Analyse aus der Vergangenheit) ist es im allgemeinen nicht aussichtsreich, eine #mikrochirurgische_Rekonstruktion_der_Samenwege zu versuchen. Es ist in Ihrem Fall auch durchaus möglich dass die Samenleiter ganz fehlen - das nennt man #Samenleiteraplasie.

Liegt eine 'sekundäre_Infertilität vor, d.h. der Patient war schon einmal fruchtbar und hat nun eine Azoospermie, dann ist es vielfach möglich durch einen mikrochirurgischen Eingriff ( #Tubulovasostomie ) einen oder beide verstopfte Nebenhoden wieder durchgängig zu machen. Allerdings beherrschen nur wenige Operateure wirklich sicher dieses mikrochirurgisch sehr anspruchsvolle OP Verfahren - diese Patienten sollten sich daher auf jeden Fall an einen Spezialisten wenden.

Aber leider wie schon oben gesagt - in Ihrem Fall möchte ich Ihnen keine falschen Hoffnungen machen.
Sie können mich aber gern für eine persönliche Beratung und ggf. Untersuchung aufsuchen.

Beste Grüsse
Ihr
Martin Petsch