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Refertilisierung nach ca 25 Jahren

Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 11:44
von Schoko
Sehr geehrter Herr Dr. Petsch,
mein Mann hatte als Kind eine beidseitige Hoden Op (beim ersten Mal eine Hämatomausräumung rechts, kurz danach Verdacht auf Hydrocele links). Man versicherte den Eltern, dass es zu keiner Einschränkung der Fruchtbarkeit gekommen ist. Leider haben sich die Ärzte geirrt und mein Mann hat eine Verschlussazoospermie mit normalen Hormonbefund und normaler Hodengeöße. Selbst die Hodenbiopsie ergab kein pathologisches Gewebe. Im Ultraschall erkennt man auch eine Spermatozele. Mit Hilfe der Tese Icsi konnten wir relativ schnell 2 Kinder (3 und 5Jahre) bekommen. Die Befruchtungsrate war bisher immer zu 100%. Nun wünschen wir uns ein weiteres Kind jedoch benötigen wir eine weitere Tese. Da mich als Frau bisher die Stimulationen und Hormone massiv beinträchtigt haben (Überstimulation, Infektionen nach Transfer...) würde ich Sie gerne fragen, ob nach so einer langen Zeit eine Refi überhaupt ansatzweise möglich ist? Wir sind beide Mitte 30.
Danke Ihnen!

Re: Refertilisierung nach ca 25 Jahren

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 20:49
von Dr. Petsch
Guten Tag
Das wäre natürlich ein sehr ungewöhnlicher Fall von 'Refertilisierung'. Ich habe da so meine Zweifel dass es mir gelingen kann die genaue Lokalisation des Samenleiter-Verschlußstellen tatsächlich zu finden. Obwohl ich auch Refertilisierungen bei Männern durchführe, bei denen die Sterilisation in der Leiste durchgeführt wurde, wäre das bei Ihnen nach meiner Einschätzung eher als experimentell anzusehen und ich kann Ihnen einen solchen OP'Versuch' daher nicht wirklich empfehlen.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Martin Petsch