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Nebenhodenentzündung nach Refi

Verfasst: Mo 21. Nov 2016, 20:07
von Schmidti
Hallo,
mein Mann hatte am letzten Montag eine Vasovasostomie (steri war vor 1 jahr erst). An einer Seite normal, an der anderen musste es am Nebenhoden direkt angeschlossen werden, da der Samenstrang unten wohl zu kurz abgeschnitten worden war. Die Op fand im klinikum lippe stadt. Wir waren auch soweit zufrieden. Aber heute war er bei unserem urologen, weil er starke schmerzen seit montag hatte, die gar nicht besser wurden. Er hat eine nebenhodenentzündung und antibiotikum bekommen und soll jetzt die ganze woche spritzen bekommen und hat bettruhe.
Wir haben aber jetzt ziemliche angst, das dadurch vielleicht was zusammenwächst etc und die operation umsonst war. Kann da was passieren? Und ist eine tubulovasostomie an der einen seite weniger effektiv?
Viele grüße

Re: Nebenhodenentzündung nach Refi

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 21:07
von Dr. Petsch
Guten Tag
ein sehr interessanter Beitrag.
Tatsächlich ist es nach meiner Erfahrung auch bei meinen Patienten so dass nach einer Tubulovasostomie (Umleitung an den Nebenhoden) das Risiko einer Entzündung erhöht ist. Ich rate daher allen meinen Patienten nach einer Refertilisierung - insbesondere wenn einen TVS durchgeführt wurde - für einige Tage zu Sicherheit ein Antibiotikum einzunehmen.
Wobei die Operation natürlich von mir und meinem Team absolut steril durchgeführt wird. Ich vermute dass durch den 'Wiederanschluss' des Samenleiters, der ja im weiteren Verlauf in die Prostata und den unteren Harntrakt mündet, möglicherweise kleine Mengen von Keimen in den OP Bereich aufsteigen können und diese Entzündungen dann auslösen.
Ich habe bei den über 2300 von mir operierten Männern immer wieder hin- und her gewechselt mit den Medikamenten nach der Refi und jetzt doch die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, grundsätzlich nach der Refi eine Antibiotikaprophylaxe einzunehmen.
Bei Ihrem Mann ist schlussendlich hoffentlich alles gut verheilt?
Beste Grüsse von
Dr. Martin Petsch